Die acht größten Veranstaltungsrisiken für Venues im Jahr 2023
Um auf Veranstaltungsrisiken vorbereitet zu sein, müssen Veranstaltungsorte proaktiv handeln und ihre bestehenden Richtlinien und Verfahren kontinuierlich überwachen und verbessern, um die Art bevorstehender Veranstaltungen, das lokale und nationale Bedrohungsumfeld, gegenwärtige Compliance-Verpflichtungen, vorhersehbare Betriebsrisiken und Erkenntnisse aus vergangenen Vorfällen, die sich an ihrem Venue ereignet haben oder branchenweit relevant sind, zu berücksichtigen. Für die meisten Venues und Eventveranstalter besteht die Herausforderung darin, dass ständig neue Veranstaltungsrisiken entstehen und sich bestehende Risiken kontinuierlich weiterentwickeln, was es schwierig gestaltet, die Risiken zu überblicken.
In meiner Funktion als globaler Vizepräsident für Risikomanagement ist es meine Aufgabe, die neuesten Trends und größten Bedrohungen für Veranstaltungshäuser im Blick zu haben und Ihnen dabei zu helfen, Technologien für ein effektives Risikomanagement einzusetzen. Um an meinen neulichen Beitrag anzuknüpfen, der alles abdeckt, was man im Event-Risikomanagement alles wissen muss, teile ich meine Prognosen für einige der größten Eventrisiken, die Veranstaltungsorte im Jahr 2023 priorisieren sollten:
Die acht größten Veranstaltungsrisiken für Venues im Jahr 2023
1. Crowd-Missmanagement
Nach jahrelangen Lockdowneinschränkungen und dem darauffolgenden Nachholbedarf und der gesteigerten Begeisterung der Gäste, ist die Einführung effektiver Präventions-, Erkennungs-, Reaktions- und Wiederherstellungsmaßnahmen für das Crowd-Management wichtiger denn je. In den letzten Jahren haben wir anhand tragischer Beispiele gesehen, was passiert, wenn das Crowd-Management versagt, nicht effektiv ist oder es einem angemessenen Maß an detaillierter Planung mangelt, wie zum Beispiel die tödlichen Menschenmassen beim Travis Scott-Konzert in Houston, den Halloween-Feierlichkeiten in Seoul und dem Asake-Konzert in London. Während der menschliche Verlust allein schon verheerend ist, kann der Ruf- und Finanzverlust auch schwer wiegen.
Als Veranstaltungsort oder Event-Veranstalter, müssen Sie die Crowd-Management-Planung im Jahr 2023 priorisieren. Sie müssen Eventrisiken gründlich bewerten, um vorsehbare Vorfälle zu verstehen und vorherzusagen. Erstellen Sie effektive Risikomanagement-Pläne, um Vorfällen vorzubeugen, zu erkennen, ob Menschenansammlungen unsicher werden, auf solche Vorfälle zu reagieren und die Lage wieder in den Griff zu bekommen, um das Risiko für potenzielle Menschenmengenkatastrophen zu minimieren.
2. Extremismus und Terroranschläge
Mit dem Inkrafttreten des „Martyn’s Law“ Gesetzes im Vereinigten Königreich im Jahr 2023 werden Venues und Eventveranstalter einen Mindeststandard an Sicherheits- und Notfalltraining und -bewusstsein für sämtliche Events oder organisierte Aktivitäten mit 100 bis 800 Personen einhalten müssen. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass ihre Belegschaft über ein angemessenes Maß an Vorbereitung verfügt, um terroristische Bedrohungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Für Veranstaltungen oder organisierte Aktivitäten mit 800 oder mehr Teilnehmern, werden Veranstaltungsorte und -organisatoren zusätzlich zu der oben genannten Schulung auch eine formelle Risikobewertung durchführen und einen Sicherheitsrisikomanagementplan erstellen müssen.
Während diese Gesetze speziell das Vereinigte Königreich betreffen, sind führende Länder weltweit bestrebt, ihre Strategien zur Prävention und Reaktion auf Extremismus und Terrorakte zu verbessern. Sie sollten die Richtlinien der Regierung im Auge behalten und diese als Teil Ihrer Risikomanagement-Strategien für Veranstaltungen umsetzen. Nachfolgend finden Sie einige wichtige Ressourcen, die in Ihrer Region zur Verfügung stehen:
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- USA – Amt für Terrorismusbekämpfung
- Kanada – Kanadas Terrorismusbekämpfungsstrategie
- Vereinigtes Königreich – Martyn’s Law
- Europa – Ausschuss des Europarats für Terrorismusbekämpfung (CDCT)
- Australien – Australiens Strategie zum Schutz überfüllter Orte vor Terrorismus
- Neuseeland – Strategie zur Bekämpfung von Terrorismus und gewalttätigem Extremismus
3. Waffengewalt
Waffengewalt ist in Nordamerika weiterhin auf dem Vormarsch und obwohl bei einigen der Vorfälle inländische Terroranschläge als Motiv gewertet werden, wird die Bedrohung auch im Jahr 2023 eine bedeutende Priorität für Veranstaltungshäuser in Nordamerika bleiben. Infolgedessen werden Venues im Rahmen ihrer Risikomanagement-Strategien für Veranstaltungen weiterhin klare Strategien zur Verhinderung, Erkennung und Verzögerung solcher Vorfälle, sowie für die Reaktion darauf und die Wiederherstellung der Sicherheitslage entwickeln müssen, um die Sicherheit von Personal, Lieferanten und Teilnehmern zu gewährleisten.
In diesem Bereich sollte Ihr Event-Risikomanagement ein weites Spektrum an Aktivitäten umfassen, wie zum Beispiel Schulungen zur Verhaltenserkennung für Eventmitarbeiter, Informationsaustausch mit örtlichen Behörden, Überwachung sozialer Medien, strenge Einlasskontrollen sowie Suche und Erkennung vor Ort. Sie sollten außerdem eine kontinuierliche Schulung des Sicherheitspersonals in Erkennungsabläufen und Penetrationstests durch „Red Teaming“ und weitere Schwachstellenanalysen, Desktop-Bereitschaft und Schulung in aktiver Reaktion, einschließlich „Run, Hide, Fight, Tell“-Notfallsperre und Evakuierungsbereitschaft, erwägen.
4. Personalbesetzung
Laut diesem Beitrag der Australia Financial Times wird sich die Kündigungswelle weiterhin durch die Jahre 2023 und 2024 ziehen. Daher werden personelle Herausforderungen Veranstaltungsorte kurzfristig weiterhin gefährden. Dies ist ein internationales, branchenweites Problem. Für viele Arbeitnehmer gilt die Eventbranche als unzuverlässig und risikoreich. Infolgedessen wird sich Ihr Venue das Personal nicht nur aus einem kleineren Bewerberpool aussuchen müssen, sondern Sie werden außerdem einen klaren Plan entwickeln müssen, wie Sie mit dem Risiko kurzfristiger Personaländerungen aufgrund von Krankheit umgehen können. Außerdem werden Sie weiterhin nach Möglichkeiten suchen müssen, mit weniger Personal mehr zu erreichen.
Ziehen Sie eine dieser Strategien in Erwägung, um Ihre Personalprobleme zu entschärfen, beispielsweise:
- Zusammenführung größerer Belegschaften, d. h. Zusammenlegung von Sicherheits- und Service-Teams
- Suche nach innovativen Technologien, um den effizienten Verkauf von Speisen, Getränken und Merchandise-Artikeln zu ermöglichen, ohne dass traditionelle Arbeitskräfte benötigt werden
- Digitale und interaktive Beschilderungslösungen als Ersatz für Servicepersonal
- Digitale Tickets und Scan-Terminals mit Selbstbedienung ermöglichen Gästen einen schnelleren Zutritt zum Veranstaltungsort, ohne die Beteiligung von Personal
5. Cyberangriffe und Datenpannen
Da Unternehmen und Kunden immer mehr auf webbasierte Technologien angewiesen sind, nehmen auch die damit behafteten Risiken bezüglich der Cybersicherheit zu. Laut dem Bericht von IBM Security zu den Kosten von Datenpannen im Jahr 2022 erreichten die durchschnittlichen Kosten einer Verletzung der Datensicherheit im Jahr 2022 ein Allzeithoch von 4,35 Millionen US-Dollar. Dies stellt einen Anstieg von 12,7% gegenüber 2020 dar, als die durchschnittlichen Kosten nur 3,86 Millionen US-Dollar betrugen.
Obwohl sich dieser Bericht nicht speziell auf Venues bezieht, unterstreicht er die Bedeutung des Schutzes von Kundendaten und die Tatsache, dass Cybersicherheit ein Teil Ihres Risikomanagement-Plans sein sollte. Wir haben alle erlebt, wie potenzielle Betrüger immer häufiger versuchen an persönliche Daten zu gelangen. Aber auch die zunehmenden internationalen politischen Spannungen und Konflikte haben zu einer Zunahme von staatlich geförderten Angriffen auf kleine, mittlere und große Institutionen geführt.
Da Venues in verschiedenen Bereichen des Gebäudemanagements, des Marketings und der Sicherheit zunehmend auf Automatisierung und webbasierte Systeme angewiesen sind, liegt es auf der Hand, dass dies ein zunehmendes Risiko für die Veranstaltungsbranche darstellt. Die Rolle des Informationssicherheitsbeauftragten wird in allen Organisationen immer wichtiger, um sicherzustellen, dass eine Reihe von Präventions-, Erkennungs- und Reaktionsprozessen implementiert und regelmäßig getestet werden.
6. Umwelt, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (ESG)
Umwelt, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (im Englischen Environment, Social Responsibility and Governance, kurz ESG) wird zu einem Schlüsselbestandteil des Eventrisiko-Managements. Da sich Kunden zunehmend der Auswirkungen bewusst werden, die Großveranstaltungen auf unsere Umwelt und die Gemeinschaft haben können, stellt das Versäumnis, sozial und ökologisch verantwortliche Initiativen zu ergreifen, ein wachsendes Risiko für den Ruf von Venues und Veranstaltungen dar.
Dies wird im Laufe des Jahres 2023 weiter an Bedeutung gewinnen. Daher müssen Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihre Veranstaltungen inklusiver und zugänglicher gestalten und gleichzeitig die CO2-Emissionen und nicht recyclebare Abfälle reduzieren können. Im Live-Entertainment nutzen Talente, darunter Künstler und Sportler, ihre Plattform, um strengere Anforderungen an die Integrität und Ausrichtung von Sponsormarken und Partnerschaften zu stellen. Dies wird zunehmend zu einem Risiko für Venues werden, das es zu berücksichtigen, zu bewältigen und zu fördern gilt.
7. Wetter
Der weltweite Klimawandel hat zu einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse geführt, die den Erfolg von Events beeinträchtigen können. Unwetter stellen für keinen Veranstaltungsort im Freien ein unerwartetes Risiko dar, aber es ist wichtig, einen Plan zu haben, um die Auswirkungen von Naturkatastrophen abzufedern. Das Wichtigste ist, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, Ihre Infrastruktur zu schützen und jegliche finanziellen Risiken zu reduzieren, die entstehen können, sollten Veranstaltungen verschoben werden müssen.
Als Veranstaltungsort oder -organisator sollten Sie einen Back-Up-Plan haben und Technologien nutzen, um sicherzustellen, dass das Personal Wetterwarnungen erhält und mit den Teilnehmern bezüglich angemessener Verhaltensweisen kommunizieren kann.
8. Wirtschaftliche Bedingungen
Unternehmen sind weltweit aufgrund der steigenden Waren- und Dienstleistungskosten, anhaltender Lieferkettenprobleme und Verbrauchern mit geringerem verfügbarem Einkommen einem erheblichen finanziellen Risiko ausgesetzt. Im Jahr 2023 müssen Venues diese finanziellen Risiken in ihren Eventrisikomanagement-Plänen berücksichtigen, um ihren Umsatz und ihre Rentabilität zu maximieren und den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens zu sichern.
Da der Druck der steigenden Lebenshaltungskosten das verfügbare Einkommen der Konsumenten beeinflusst und steigende Zinssätze sich auf Hypothekenschuldner auswirken, ist es wichtig, dass sich Veranstaltungen weiterhin differenzieren, sich auf das Kundenerlebnis konzentrieren und erschwingliche Fluchtmöglichkeiten vor den anderen Belastungen, denen die Menschen zu Hause ausgesetzt sind, bieten.
Unterstützung für Veranstaltungsrisiken an Ihrem Veranstaltungsort
Es ist wichtig auf die Prävention von Risikovorfällen vorbereitet zu sein und diese zu planen. Stellen Sie sicher, dass Sie Probleme erfassen und Risikomanagement-Prozesse befolgt, verfolgt, dokumentiert und gemeldet werden. Der Risk Manager von Momentus Technologies ist eine Lösung, die Venue-Stakeholdern hilft, Veranstaltungsrisiken zu verwalten. Entdecken Sie, wie Sie unsere speziell entwickelte Lösung nutzen können, um das Eventrisikomanagement Ihres Venues zu verbessern.